Manche wünschen sich ihn ein für alle Mal in die Hölle, andere verwenden ihn schon ewig nicht mehr und wieder andere erkennen ihn gar nicht erst – den Genitiv. Einige Leserinnen und Leser schrieben mir, ich sollte mich in meiner Kolumne doch mal dem Genitiv – oh, Pardon – des Genitivs annehmen. Das haben doch schon so viele getan, dachte ich mir, damit macht man sich doch nur unbeliebt. Aber wegen mir – Verzeihung – meinetwegen wenden wir uns doch heute dem Genitiv zu, genauer gesagt dem Genitiv nach Präpositionen. Präpositionen mit dem Genitiv
Warum die Beschäftigung mit den Präpositionen mit Genitiv? Weil sie zahlenmäßig die größte Gruppe unter den Präpositionen darstellen und viele relativ häufig vorkommen. Es besteht allerdings ein Unterschied zwischen dem mündlichen und dem schriftlichen Gebrauch. Die wichtigsten Genitiv -Präpositionen, die schriftlich wie mündlich oft vorkommen sind:
wegen
wegen des schlechten Wetters wegen der hohen Preise
trotz
trotz des schlechten Wetters trotz absehbarer Stimmverluste
(an)statt*
statt des richtigen Datums statt schöner Worte
während
während des Ersten Weltkrieges während des Konzertes
*Merke: Zwischen statt und anstatt gibt es keinen Unterschied.
Von wegen oscarreif. - Generation PSY
Protein shake vor oder nach dem training
Hotel
'wegen der' oder 'wegen den'? -
Das des dem das
In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz wird "trotz" weiterhin mit dem Dativ verbunden. Nicki würde auf Bayerisch singen: "Trotz dem damischen Zwiebelfisch", und Udo Jürgens auf Hochdeutsch kontern: "Trotz des nervigen Zwiebelfisch(e)s". Der Dativ ist des Genitivs Freund und Gehilfe! Wenn zum Beispiel der Genitiv im Plural nicht erkennbar ist, springt der Dativ für ihn ein und leiht ihm eine Flexions-Endung: So heißt es nicht "wegen Geschäfte", sondern "wegen Geschäften".
Bei der Präposition wegen spricht der Duden 4 "Die Grammatik" von einer genitivregierenden Präposition, die jedoch in der gesprochenen Sprache auch den Dativ erlaubt. In der geschriebenen Sprache ordnet man den Dativ nach wegen der Umgangssprache oder regionalen Varietäten zu.
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