Berühmt wurde Vernadsky, weil die Forscher hier - zusammen mit ihren Kollegen der Halley Station im Wedellmeer - das riesige Ozonloch über der Antarktis entdeckten. Auch diese Station ist von Pinguinen umgeben, aber auf den Eisschollen ganz in der Nähe liegen auch Dutzende ihrer Erzfeinde: Seeleoparden. Am Ende einer solchen Reise ist der Tourist ein kleiner Pinguin-Experte. Er weiß, dass Zügelpinguine einen schwarzen Strich rund um den Schnabel haben und Kaiserpinguine eher tief im Süden zu finden sind. Adeliepinguine wirken dunkel und kugelig und ziehen meistens zwei Junge groß, Eselspinguine müssen länger als andere brüten. Er hat gelernt, dass Pinguine keine Landraubtiere fürchten müssen, wohl aber Seeleoparden, Zahnwale, Raubmöwen, Seidenschnäbel und Sturmvögel. Dass sie schwimmen wie Delfine, mit gelegentlichen Hopsern aus dem Wasser. Und dass die meisten eine Leidenschaft für Steine haben. Da trifft es sich doch gut, dass Besucher nichts mitnehmen dürfen aus der Antarktis. Nicht einmal Kiesel.
Süd-Orkney-Inseln Die Inseln liegen im Südpolarmeer, weshalb sie nur selten angelaufen werden können. Viel Treibeis und Tafeleisberge können Hindernisse sein. Auf Laurie Island befindet sich die Orcadas-Station, die älteste Forschungsstation überhaupt. Diese gehört heute zu Argentinien. Antarktische Halbinsel und Süd-Shetland-Inseln Die Süd-Shetland-Inseln sind oft die erste Anlaufstelle, wenn man Richtung Antarktis fährt. Viele Forschungsstationen liegen auf diesen Inseln. Pinguinkolonien bewohnen die Bergflanken der Inseln. Deception Island ist eine aktive Vulkaninsel mit Caldera und heissen Quellen direkt am Strand. Die Antarktische Halbinsel ist rund 1200 Kilometer lang. Hauptattraktionen sind die Pinguine: Adélie-, Eselsund Zügelpinguine nisten hier auf engstem Raum. Unvergessliche Landschaften eröffnen sich — oft weiss man nicht, wo die Erde aufhört und der Himmel anfängt. Stille und unendliche Weiten aus Eis, Meer und einer einzigartigen Fauna.
Antarctica ist ein Kontinent der Extreme - keiner ist kälter, windiger oder trockener. Die tiefste, jemals gemessene Temperatur betrug minus 89, 2 Grad Celsius, Windgeschwindigkeiten von über 300 km/h sind keine Seltenheit. Und da kalte Luft kaum Feuchtigkeit speichern kann, weisen viele Gebiete mit 50 Millimeter pro Jahr Niederschlagswerte auf, die mit denen der Sahara vergleichbar sind. Karges Leben in der Antarktis 97 Prozent der Fläche sind von einem Eispanzer überzogen, der eine durchschnittliche Dicke von 2, 3 Kilometern aufweist und sich zum Teil bis zu vier Kilometer hochwölbt. Neben dieser 14 Millionen Quadratmeter großen Eisfläche ist die Hälfte der antarktischen Küsten von Eisschelfen umgeben. Im Winter verdoppelt sich die Eisfläche noch einmal, wenn das die Antarktis umgebende Südpolarmeer zufriert. Wo der Eispanzer Land freigibt, liegt polare Wüste. Entsprechend artenarm sind Fauna und Flora: Das größte Landtier in der Antarktis, die flügellose Zuckmücke Belgica Antarctica, misst gerade mal zwölf Millimeter, und gerade mal zwei Blütenpflanzen können in geschützten Lagen existieren.
Anhand ihrer Größe und ihres schwarzorangen Schnabels kann man sie leicht von ihren nahen Verwandten, den Adélie- und Zügelpinguinen, unterscheiden. Als Passagiere und Team wieder an Bord sind, verlassen wir den Neumayer-Kanal und steuern im nordöstlich gelegenen Errera-Kanal die Antarktische Halbinsel an. Während die meisten Passagiere bei einer Pinguinkolonie an Land gehen, bin ich gemeinsam mit der Schweizer Fotografin Daisy Gilardini in einem Zodiac-Boot unterwegs, um Eisberge zu fotografieren. Die weißen Eisberge leuchten Endlich teilt sich der Himmel, und die Sonne blitzt zum ersten Mal zwischen den Wolken hervor. Sofort leuchten die besonders stark komprimierten Teile der ansonsten weißen Eisberge in den unterschiedlichsten Blautönen. Wenn ich einen Polfilter auf mein Weitwinkelobjektiv schraube, kann ich durch das glasklare Meerwasser weit in die Tiefe blicken. Schon bevor wir im Zodiac einem Eisberg wirklich nahe kommen, beginnt das Wasser blau oder grün zu schimmern. So lässt sich erahnen, wie weit sich die Eisberge unter der Meeresoberfläche ausdehnen.
Günstig in die Antarktis Eine Schiffsreise ist nach wie vor die einzig bezahlbare Möglichkeit, die Antarktis kennenzulernen - und als Lektor eines Fotoworkshops wurde ich vom Veranstalter Polar Kreuzfahrten für die Tour an Bord geholt. Die Kabinen sind in der Vorweihnachtszeit nur zur Hälfte besetzt, die russische Besatzung und die Reiseleiter haben viel Zeit für die Passagiere. Die sind meist jung und unkonventionell, stammen aus 16 verschiedenen Ländern und möchten kein "Traumschiff", sondern eine sichere Möglichkeit, den siebten Kontinent kennenzulernen. 1989 in Finnland als Forschungsschiff gebaut, ist die 117 Meter lange und 18 Meter breite "Akademik Ioffe" bis heute zusammen mit ihrem Schwesterschiff "Akademik Sergey Vavilov" im Süd- und Nordpolarmeer unterwegs, um mit hochempfindlichen Antennen hydroakustische Untersuchungen durchzuführen. Der russische Staat finanziert das Ganze mit den Chartergebühren für Kreuzfahrten wie der unsrigen. Kontinent der Extreme Die zweite Nacht in meiner schlichten, aber warmen Kabine ist nicht ruhiger als die erste, dann hat sich das Südpolarmeer beruhigt.
Unfassbar, wie fantasiereich sich die Natur der unwirtlichen Umgebung der Antarktis angepasst hat. Mit etwas Glück sichten Sie auf Ihrer Expedition Pinguine, Wale, Robben, See-Elefanten, Seebären und eine Vielzahl von Seevögeln. Wahre Abenteurer werden sich darüber freuen, dass bei einer Reise durch die Antarktis nicht immer alles exakt nach Plan läuft. Denn: Es kann auch schon mal vorkommen, dass zum Beispiel plötzlich auftauchende Wale unsere Expeditionsschiffe vorübergehend vom Kurs abbringen. Schließlich sollen Sie die seltenen Tiere aus nächster Nähe bewundern können. Unsere Kapitäne, Expeditionsleiter, Lektoren, Kreuzfahrt-Direktoren und Zodiacfahrer finden für Sie die spektakulärsten Wege durch die Wunderwelt der Antarktis und zeigen Ihnen die faszinierendsten Facetten dieser Polarregion. Die packenden Erlebnisse im ewigen Eis der Antarktis werden Sie nachhaltig beeindrucken und vielleicht sogar niemals wieder loslassen. Auch das macht für Sie eine Reise in das Polarmeer zu einem unvergesslichen Abenteuer.
Die Ross-Insel mit ihren dramatisch aufragenden Bergen stellt eine weitere großartige Möglichkeit für einen Landausflug dar. Auf der Insel lassen sich alte Hütten, die als Basis für frühere Antarktis-Expeditionen genutzt wurden, besichtigen. Für Pinguin-Liebhaber hält die Insel riesige Kolonien von Kaiser- und Adeliepinguine bereit. Elephant Island - Beim Besuch der östlichsten Insel der südlichen Shetlandinseln erwartet die Passagiere Erstaunliches. Die unwirtlichen Felsklippen sind Teil einer der spannendsten Geschichten im Antarktisgebiet: Die Klippen waren für vier Monate das trostlose Zuhause von ca. 20 Mann aus Sir Ernest Shackleton Besatzung, nachdem Shackletons Boot Schiffbruch erlitten hatte. Heutzutage sind Zügelpinguine und Robben die einzigen Bewohner am Point Wild, dem ehemaligen Lager der schiffbrüchigen Seeleute. Südliche Orkneyinseln - Die, auf den südlichen Orkneyinseln gelegene, kleine argentinische Forschungsstation 'Orcadas-Station' wurde 1903 erbaut und sammelt seitdem meteorologische Daten inmitten einer einmaligen Landschaft voller Pinguine und Kolonien von Sturmvögeln.
"Der Tourismus ist aus unserer Sicht von zwei Seiten zu betrachten: Zum einen freuen wir uns über das Interesse, diese Region zu erkunden, um sich die Szenerie und Naturspektakel anzuschauen", sagt Tim Packeiser, Meeresschutzexperte beim World Wide Fund For Nature (WWF) in Hamburg. "Allerdings hat der Tourismus in den letzten Jahren stark zugenommen. Und da treten Fragen auf: Wie werden Reisen organisiert, welche Vorschriften gibt es für Besucher? " Das Geschäft mit der Natur? Seit der Jahrtausendwende hat die Internationale Vereinigung der Antarktis Reiseveranstalter, kurz IAATO, die Anforderungen für das Betreten der Antarktis erheblich verschärft. Die IAATO agiert dabei vor Ort mehr oder weniger autark, da die Antarktis nach dem Völkerrecht niemandem gehört. Das heißt auch, dass keinerlei einzelstaatliche Kontrolle existiert. Seit 2006 dürfen - wenn sie jeden der etwa 160 festgelegten Landeplätze der Antarktis besuchen wollen - nur noch kleinere Motorschiffe mit geringem Tiefgang und maximal 200 Passagieren an Bord bis zu 100 Touristen gleichzeitig an Land bringen.
Kohle und andere wertvolle Rohstoffe unter dem 4000 Meter dicken Eispanzer, Öl und Gas im Meer - die sind eine große Versuchung. Der Tourismus mit all seinen Regularien ist da durchaus nachhaltig. " Eselspinguine sind die häufigsten Bewohner der Antarktis. Sie haben vor Menschen überhaupt keine Scheu. Touristen und Guides spazieren zwischen den Pinguinen und ihren Jungen herum. Die Tiere der Antarktis kennen keine Scheu vor Menschen. Zu selten sehen sie welche. Während der zehn Tage, die der Kreuzfahrer durch die Inselwelt kurvt, bekommen ihre Gäste nur ein weiteres Kreuzfahrtschiff aus der Ferne zu sehen. Nach mehreren Havarien erklärte die Internationale Seeschifffahrtsorganisation IMO, eine UNO-Agentur, 2011 die Gewässer südlich des 60. Breitengrades zum Sperrgebiet - und zwar für Schiffe, die mit billigem Schweröl betrieben werden und einen enorm umweltschädlichen CO2-Ausstoß haben. Stattdessen dürfen seitdem nur noch Schiffe, die das teurere Leichtöl verbrauchen, die Region befahren.