Auch halten kahle Bäume der Schneelast besser stand. Außerdem sichert der Laubfall den im Frühling austreibenden Knospen ausreichend Licht für ihre Entwicklung. Auch immergrüne Pflanzen wie die meisten Nadelhölzer werfen ihre Blätter ab. Allerdings nicht regelmäßig im Herbst, sondern kontinuierlich die eine oder andere Nadel. So bleibt eine Nadel der Kiefer etwa fünf Jahre, der Fichte bis zu sieben Jahre und der Tanne sogar bis zu elf Jahre am Zweig. Dass die Nadelbäume nicht regelmäßig im Winter blattlos sind, liegt am effektiven Verdunstungsschutz ihrer Nadeln. Die schmalen Blätter haben eine kleine Oberfläche. Die Ausgänge ihrer Spaltöffnungen sind verengt und eingesenkt, so dass eine Wasserabgabe stark eingeschränkt ist. Außerdem sind die oberen Epidermiszellen nach außen hin dickwandig, und zusätzlich schützt eine Wachsschicht vor stärkerem Feuchtigkeitsverlust. Gewöhnlicher Schneeball mit C-Falter - Foto: Helge May Durch vielfältige Umwelteinflüsse kommt es immer wieder zu vorzeitigem Laubfall.
Die Pflanzen würden langsam austrocknen, wenn sie nicht die "geniale Idee" gehabt hätten, sich einfach ihrer Blätter zu entledigen und dadurch die Wasserabgabe wirksam zu stoppen. Das Abwerfen der Blätter ist ein durch Abnahme von Tageslänge und Temperatur induzierter und durch Phytohormone gesteuerter Vorgang. Nach neueren Forschungen scheint dabei das Gas Äthylen als hormoneller Wirkstoff im Spiel zu sein. Im Blattstiel wird ein Trenngewebe ausgebildet, dessen Zellen sich durch Verschleimen der Mittellamellen und Sichabrunden voneinander lösen, so dass schließlich das Blatt aufgrund seines eigenen Gewichts abfällt. Ein Abschlussgewebe aus Kork verschließt die Wunde und schützt vor Wasserverlust und dem Eindringen von Pflanzenschädlingen. Entsorgung gespeicherter Umweltgifte Der Blattabwurf ist nicht nur ein wirksamer Verdunstungsschutz, sondern hat noch weitere Vorteile für die Pflanzen: Er entsorgt giftige Stoffwechsel-Endprodukte und – heutzutage besonders von Bedeutung – gespeicherte Umweltgifte.
Sie werden in den photosynthetisch inaktiven Chromoplasten gebildet, die durch Chlorophyllabbau entstehen. Das 1931 aus der Möhre Daucus carota isolierte Carotin gab der gesamten Stoffklasse der Carotinoide (über 70 Substanzen sind bekannt) den Namen. Sie sind Tetraterpene, haben also eine C40-Grundstruktur. Die Xanthophylle sind Derivate der Carotinoide, die durch Zyklisierung entstehen. Entscheidend ist dabei die Anlagerung von Sauerstoff. Und sehr wahrscheinlich bildet das Xanthophyll Violaxanthin die Ausgangsverbindung für die Synthese der Abscisinsäure. Damit schließt sich der Kreis der an der Laubfärbung Beteiligten. Die Abbauprodukte Die Synthese der leuchtend roten Anthocyane wird als Nebenprodukt des auf hohen Touren laufenden "klimakterischen" Stoffwechsels angesehen. So wie der Hamster für den Winter Vorrat schafft, so rettet die Ulme ihre wertvollen Kohlenhydrate, Aminosäuren und Ionen, deren Aufnahme Energie kostet und die im Frühjahr noch vor Beginn der Photosynthese dringend gebraucht werden, vor dem durch den Laubfall drohenden Verlust und transportiert sie in die Speicherparenchyme in Stamm und Wurzel.